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Warum sollten Sie einen „Headhunter“ beauftragen?

Zugegeben, die amerikanische Bezeichnung für Personalberater klingt schon sehr martialisch. Als ob einem ein Dienstleister seine erlegte Beute zu Füßen legt und dafür dann einen Obulus erwartet. Wohl kaum!
Eher ist es damit zu vergleichen, dass man bei einem wichtigen medizinischen Eingriff zum Chirurgen geht und nicht mehr Hausmittel benutzt.
Was also genau ist ein Headhunter? Einen Headhunter oder auch Personalberater beauftragen Firmen, die gezielt auf der Suche nach Fach- und Führungskräften sind. Dabei liegt der Fokus in der Regel auf der Direktsuche.
Ein guter Headhunter gibt sich nicht mit einer Stellenbeschreibung zufrieden, sondern sondiert sehr genau, was der Auftraggeber mit der Besetzung der Stelle erreichen möchte. Mithilfe eigener Researcher macht er sich dann auf die Suche nach den geeigneten Kandidaten. Nach einer ersten, meistens telefonischen Kontaktaufnahme, bei der die Wechselwilligkeit geprüft wird, wird in der Folge ein Interviewtermin vereinbart. Hier geht es nicht nur darum, den Kandidaten zu prüfen, sondern auch für die Stelle, das Unternehmen und ggf. die Region Begeisterung zu wecken.
Ein guter Headhunter beschränkt sich also nicht darauf, Lebensläufe zu versenden, sondern bereitet Kandidat und Unternehmen auf die Vorstellungsgespräche vor, begleitete diese, berät in Fragen des Gehalts und spricht Empfehlungen für einzelne Kandidaten der Auswahl aus.

Aber ein Headhunter ist sehr teuer!

Die Frage, ob Sie einen Headhunter beauftragen wollen, ist nicht einfach zu beantworten. Bei einer Kosten-Nutzen-Aufstellung können für Sie folgende Überlegungen wichtig sein:

  1. Ihr gewünschter Mitarbeiter arbeitet mit hoher Wahrscheinlichkeit in einem anderen Unternehmen. In dieses Territorium können Sie als Unternehmer nur schlecht eindringen (Unlauterer Wettbewerb).
  2. Sie wollen Diskretion, um Wettbewerbern nicht zu signalisieren, dass Sie z. B. ein neues Marktsegment erschließen.
  3. Der Aufwand einen neuen Mitarbeiter zu suchen, ist für Ihre Personalabteilung schlicht zu hoch. Bewerbungen müssen ausgewertet werden, Vorstellungsgespräche müssen koordiniert und geführt werden, Assessment-Center müssen vorbereitet, durchgeführt und bewertet werden. Die Suche im Vorfeld gestaltet sich als teuer, schwierig und nicht selten auch als fruchtlos. Und sollte wider Erwarten der neue Mitarbeiter in der Probezeit scheitern, wird die Stelle von seriösen Headhuntern ohne zusätzliches Honorar neu besetzt
  4. Ein Profi kann auch frischen Wind und neue Ideen bringen und so Ihr Team in der Personalabteilung unterstützen. Er findet neue Wege der Personalgewinnung und Argumente für Stelle und Unternehmen. Ein guter Berater verfügt über die Fähigkeit, sich in Ihr Unternehmen und die Kultur hineinzudenken, um Fehlbesetzungen zu vermeiden.
  5. Im Bewerbungsprozess hält der Headhunter die Kandidaten „bei der Stange“, gibt den Sachstand weiter und sorgt dafür, dass gute Kandidaten nicht vorzeitig abspringen.
  6. In die Rechnung sollte einbezogen werden, was es bedeutet, wenn eine Stelle nicht besetzt wird. Die „Cost-of-Vacancy“ ist eine wesentliche Kennzahl im Personalbereich. In Deutschland würde man das Opportunitätskosten nennen.

Die Berechnung und die Grundlage dafür werde ich in einem der nächsten Postings beantworten.