Wirtschaftsprogramm: Staatsministerin Ilse Aigner und ihre drei großen „I“
Am 19.01.2014 fand der Neujahrsempfang des Industrieverbunds Mühldorf (IVM) und der Industriegemeinschaft Waldkraiburg-Aschau (IGW) im Mühldorfer Stadtsaal statt. Anlässlich diesem stellte die bayerische Staatsministerin Ilse Aigner ein Wirtschaftsprogramm mit dreifachem „I“ vor.
Mit Innovation, Investition und der Förderung internationaler Wettbewerbsfähigkeit will sie gute Rahmenbedingungen für die Wirtschaft schaffen.
Diverse Berichte sind in den Medien zu lesen wie z.B. unter: http://www.innsalzach24.de/innsalzach/muehldorf/muehldorf/neujahrsempfang-muehldorfer-stadtsaal-ilse-aigner-3322539.html
Die Wanner GmbH war unter den geladenen Gästen und informierte sich – neben den Vorträgen und öffentlichen Informationen – bei Teilnehmern aus Industrie, Handwerk, Banken und Politik über die Lage auf dem Personalmarkt und dem Bildungssektor. Darüber hinaus diskutieren sie über die allgemeine wirtschaftliche Situation der Firmen der Region.
Die Wirtschaft in der Region
Zum einen gibt es einen Mangel an qualifizierten Auszubildenden und motivierten und entwicklungsfähigen Fachkräften. Zum anderen weist die Region Versäumnisse in der Infrastruktur und bei den Nachfolgeregelungen auf. In der Region stehen diverse Generationswechsel bei kleinen und mittleren Betrieben an. Diese werden meist schleppend oder überhaupt nicht angegangen. Laut einem Bankenvertreter sind manche Inhaber nur schwer davon zu überzeugen, dass eine externe Hilfe zur Lösung von Nachfolgen notwendig ist. Dementsprechend werden viele Firmen geschlossen, sobald der Inhaber im Rentenalter ist. Somit gehen Fachwissen und der Kundenstamm verloren, anstelle, dass ein Nachfolger das Unternehmen weiterführt. Diese Erkenntnis erstaunt, da das Unternehmens meistens das Lebenswerk des Inhabers ist.
Neues Wirtschaftsprogramm: Gründerförderung in Bayern
Darüber hinaus wurde die Aussage von Frau Aigner stark diskutiert, dass die Gründerförderung durch das neue Wirtschaftsprogramm in Bayern verbessert werden soll. Denn erst vor etwa drei Jahren wurde die Förderung von Neugründungen von den „gleichen Leuten“ dramatisch reduziert. Heute gibt es nur noch wenige und zeitlich sehr limitierte Fördermöglichkeiten. Als Resultat weisen die Statistiken einen dramatischen Rückgang der Neugründungen aus. Fatal, wie die Diskussionsteilnehmer einhellig darstellten. Denn es sind die kleinen und mittleren Betriebe, die in Summe die Arbeitsplätze schaffen und für die gute wirtschaftliche Situation in Deutschland verantwortlich sind. Letztlich wurde die Ankündigung der Verbesserung der Fördersituation nicht als positives Signal gesehen, sondern als ein Eingeständnis eines Fehlers. Dieser wird nun hoffentlich bald korrigiert.
Infrastruktur
Bezüglich der Infrastruktur wurde meist der Bau der A94 genannt. Die Achse München – Passau ist nicht nur für die wirtschaftlichen Belange von Wichtigkeit, sondern auch für die Vielzahl der Pendler, die im Umland wohnen.
Realitätscheck: Die Situation der Fachkräfte
Genauer betrachtet ist die Fachkräftesituation sehr unterschiedlich. Einige Firmen haben keine Probleme die richtigen Mitarbeiter zu finden, da sie durch ihren guten Namen und ihre ausgefeilten Schulungs- und Qualifikationsprogramme punkten. Andererseits gibt es einige Branchen und auch speziell das Handwerk beklagt den signifikanten Mangel an Bewerbern für Ausbildungsplätze. Oft sei auch die Qualifikation für den zu erlernenden Beruf ungenügend. Aber auch hier greift die Region aktiv an und hat so beispielsweise den Arbeitskreis SchuleWirtschaft und nutzt staatliche Förderprogramme zur Qualifikation von jungen Menschen. Doch optimal stellt sich die Situation leider nicht dar.
Wie Frau Aigner meinte: „… ich bin 1964 geboren und seit diesem Jahr sinken die Geburtenzahlen und damit die zur Verfügung stehenden Arbeitskräfte….“.
Eine Herausforderung gerade für die kleinen und mittleren Firmen, die nicht die Randbedingungen für die Mitarbeiter schaffen können, wie die großen Unternehmen.